Wann haben Sie zuletzt Ihre Komfortzone verlassen?
Paragleiten über der Steilküste von Lima?
Ziplining über dem Regenwald Costa Ricas?
Fallschirmspringen in Australien?
Einige von Ihnen denken wohl, dass ich bei einer oder allen dieser Aktionen meine Komfortzone verlassen habe.
Offen gesagt, waren es tatsächlich für mich aufregende Erlebnisse, die einen enormen Nervenkitzel verursacht haben. Nachdem ich mich zu allem aber sehr bewusst entschieden habe, war es wohl nur am Rande meiner Komfortzone, noch nicht außerhalb.
Witzig ist für Sie mitunter das folgende:
Außerhalb meiner Komfortzone war definitiv meinem Mann in Corona-Zeiten
die Haare zu schneiden. Kann ich heute darüber lachen, erinnere ich mich gut,
wie meine Hände feucht geworden sind beim Halten des Rasierapparats. Als ich es
dann - aus welchem Grund immer - noch geschafft habe die Millimetereinstellung
unabsichtlich zu verstellen, und am Hinterkopf ein gut sichtbarer Cut
entstanden ist, war ich tatsächlich mit meinem Nervenkostüm am Ende.
Mein Mann hat den fisurmäßigen Fauxpas gut weggesteckt, jedenfalls besser als ich.
Außerhalb meiner Komfortzone war auch den Social Media Auftritt von
meinem Arbeitgeber temporär zu übernehmen. Welches Wording verwenden?
Wann posten? Welche Videos? Welche Bilder? Was gefällt?
Fragen über Fragen, zu denen ich intern keine Ansprechpartner hatte.
Für mich ist es der Punkt, an dem Sie ein inneres "Nein" zu einem inneren "Ja" machen. Etwas, das Ihnen zunächst schwierig erscheint, etwas das sie versuchen zu vermeiden, etwas das Ihnen nicht uneingeschränkt angenehm ist - dieses etwas - zu dem sagen Sie:
"Ja, das mache ich. Ja, das kann ich."
Ob privat oder beruflich, den Schritt ins Ungewisse zu machen, macht
etwas mit uns. Es lädt uns ein, das Gewohnte zu verlassen und Neues
auszuprobieren. Es zeigt uns, dass – egal welches Alter, welchen Beruf, welche
Ausbildung wir haben – mehr in uns steckt. Wir haben mehr Potential, als wir
nutzen.
Und wie ist es bei Ihnen?
Wann haben Sie zuletzt Ihre individuelle Komfortzone verlassen?
Den berühmten Sprung ins Kalte Wasser zu machen, heißt immer auch eine
neue Erfahrung zuzulassen. Ganz wertfrei betrachtet ist eine Erfahrung immer einfach
eine Erfahrung. Nur unser Geist macht daraus ein gutes oder ein schlechtes
Erlebnis. Aus jeder Erfahrung nehmen wir etwas mit, was uns Kompetenz für eine
Situation in der Zukunft gibt.
Ein treffendes Statement habe ich dazu zuletzt gelesen:
„But what if I fall?”
“But what if you fly?”
(Übersetzung: Was ist, wenn ich falle? Und was ist, wenn du fliegst?)
In dem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude beim Erweitern Ihrer individuellen Komfortzone.
Viel Spaß beim Abheben wünscht
Monika Kis-Contos